Brennender Anleihe-Sommer in den USA
Donnerstag, 10. März 2011 15:00
Der Großinvestor Pimco hat bekannt gegeben, dass er sich bereits vollständig von US-Staatsanleihen getrennt hat. Pimco ist der weltgrößte Bondinvestor und Tochterunternehmen des Versicherungskonzerns Allianz. Pimco sieht eine Inflation in den USA als realistisches Szenario, mit dem die Regierung den Schuldenberg verkleinern könnte. Damit wären auch die Schuldtitel der USA wertlos.
Traditionell gelten die US-Schuldtitel als einer der sichersten Anlage. Wenn Pimco zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens aus diesen Papieren aussteigt, hat dies eine schwergewichtige Signalwirkung auch auf andere Investoren. Im Juni 2011 werden die Aufkäufe der US-Staatsanleihen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beendet sein und kaum noch jemand außer China geben, der die Staatsanleihen kaufen wird. Gemäß dem Pimco-Gründer Bill Gross werden die von den USA emittierten Anleihen seit November 2010 bereits nur noch zu 70% von der FED und der restliche Teil von anderen Zentralbanken aufgekauft. Ein Stopp der Aufkäufe der FED wird einen rasanten Zinsanstieg der US-Staatsanleihen nach sich ziehen. Dies würde die Schuldenlast der USA weiter belasten. Dieser Teufelskreis ist bereits entstanden, den die USA nur noch mit einer Inflation Herr werden können. Eine starke Inflation in den USA würde den Wert von US-Staatsanleihen buchstäblich verbrennen und eine massive weltweite Krise nach sich ziehen.
Thema: Finanzkrise, Schuldenkrise | Kommentare (1) | Autor: Keynes